Die Maramures und der Zug

Laut Reiseführer müssen wir die Zugfahrt in Viseu de Sus unbedingt machen. Sonst, ja was sonst? Na dann wären wir wieder einmal nicht hier gewesen. So ein „must-see“ dürfen wir schließlich nicht verpassen. Im Nachhinein betrachtet wäre es sicher kein Verlust gewesen, es verpasst zu haben. Nun gut, wir steigen ein, in die einzige noch existierende Schmalspurbahn Rumäniens, die nicht nur für Touristen auf den Gleisen steht, sondern mit dem auch heute noch das Holz aus den schwer zugänglichen Regionen an der ukrainischen Grenze nach Viseu de Sus transportiert wird. Zwei Engländer und wir beide sind die einzigen Ausländer im Zug. Ansonsten sind die Waggons mit Rumänen im Wochenendmodus gefüllt. In der Sitzreihe vor uns haben sich ein Seeppelhutträger und ein Herr nieder gelassen, der in einer Tour meckert wie eine Ziege. Nach einer gewissen Zeit wissen wir beide nicht was nervenzehrender ist. Das Lachen unseres Vordermannes, oder die Stöße im Rückrat, wenn der Zug von einem Gleiselement ins nächste springt. Die dabei entstehenden Geräusche klingen in unseren Ohren nicht gerade vertrauenserweckend. So muß sich Zugfahren früher angefühlt haben. Unsere Mitreisenden sind zumindest sehr entspannt. Dank der Witze unseres meckernden Herren, fühlen wir uns, als machten wir mit irgendeinem Faschingsverein einen Bahnausflug.

Ein typisches Tor der Szekler. Im Szeklerland sind diese kunstvoll verzierten Tore häufig anzutreffen.
In Sonntagskleidung auf dem Weg zur Kirche.
Die historischen Dampflokomotiven sind heute noch im Einsatz.
Die beiden Herren haben sich gesucht und gefunden.
Folklore pur. Den Rumänen gefällt es. Dazu gibt es gegrilltes Steak, Würstchen, Kartoffeln und Micis. Ein Löffelchen Kraut liegt auch mit auf dem Teller.
Die Schopftintlinge waren leider schon in der Autolyse.
Auf den Grabsteinen (siehe links) befinden sich oftmals spöttische Geschichten über die Toten.

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