Portugal is not Spain

Unser Reiseführer weist uns darauf hin, bei mangelnden portugiesischen Sprachkenntnissen, es zu unterlassen in Portugal die Menschen auf Spanisch anzusprechen. Besser wäre es, auf das Englische auszuweichen. Bestimmte Animositäten gegen den großen Nachbar Spanien werden anscheinend immer noch gehegt. Nach der Überquerung der Grenze fällt uns sofort der Straßenzustand ins Auge. Schmalere Straßen hat es hier und der Belag erinnert uns vielerorts an die Situation in Italien. In Portugal wurde nach dem großen Bankencrash von 2009 nicht mehr viel Geld in den Straßenbau investiert. Viele Streckenabschnitte sind ein Flickwerk aus sich überlagernden Bitumenlagen. Auch sind die Straßen schmäler als in Spanien. In manchen Kurven zieht so mancher LKW beträchtlich nahe an uns vorbei. Im Alentejo gewinnen wir einen ersten Eindruck von Portugal. Die Region ist sehr dünn besiedelt. Im Vergleich zu Andalusien wirkt die Landschaft unaufgeregt. Ins Auge stechen die unterschiedlichen Farben der im Moment blühenden Gewächse.

Die Gespräche der Menschen hier sind gedämpfter als in Spanien. Nur die Verständigung geht bei uns gegen Null. Nuschelnde Zischlaute wie „sch“, statt „s“ sind zahlreich zu hören. Während uns in Spanien wildfremde Leute ein „Ola“ zuriefen, haben wir den Eindruck, daß die Menschen in Portugal auf dem ersten Blick verschlossener sind. Die Lichtintensität ist Anfang März in Portugal, und vor allem an der Algarve, schon extrem. Ohne Sonnenbrille und Hut stakst man wie ein Wochenend-Dirty-Harry durch die Gegend, ohne jedoch seinen Duellgegner im Gegenlicht zu erkennen. Bei der zerklüfteten Landschaft der Küste ist es verständlich, daß viele Touristen den Weg hierher finden. Die Felsformationen der Küstenalgarve sind beeindruckend. Schroff türmen sich Steinwände aus dem Meer in die Höhe. Je nach Sonneneinstrahlung dominieren unterschiedliche Farbtöne. Es gibt Landstriche und Dörfer in denen mehr Störche leben als Menschen. Auf unzähligen Strommasten brüten Storchenpaare. Selbst die Steinklippen an der Küste werden als Nistplätze genutzt. Elegant und fremd ist ihr Flug, vor allem deshalb, da man sie bei uns in Deutschland so selten sieht bzw. in dieser Anzahl zu Gesicht bekommt.

Unsere abendlichen Stellplätze gleichen allerdings Wagenburgen. Zwischen all den 200.000 € Karren würden wir nicht weiter auffallen, wäre unsere Wagenfarbe nicht grün. Zwischen den Sternenkriegern sticht unser alter Millenium-Falke heraus. Wir stehen mitten in der Sternenflotte, in einem Meer aus weißen Wohnmobilen. Seit Jahren werden die Gesetze in Portugal verschärft. Wohnmobilen ist das Parken in der Nacht in vielen Orten und an den Stränden untersagt. Teilweise sind auch die Ortsdurchfahrten für diese Gefährte gesperrt. Wir können das verstehen. Da werden ohne Skrupel die Stranddünen befahren, Stühle ausgepackt und die Markisen auf den öffentlichen Parkplätzen ausgefahren. Manche Leute kutschieren mit Wohnmobil samt Anhänger für den Kleinwagen über eine halbe Million Euro spazieren und sind oftmals nicht gewillt, auf einem ausgewiesenen Stellplatz 3€ für 24 Stunden Stehzeit zu bezahlen? An der Algarve ist das Gedrängel groß. Im ebenfalls reizvollen Hinterland steht man abends weniger gedrängt wie die sprichwörtlich portugiesische Sardine.

Bei Fontainhas.
Wer Bacalhau sucht wird an vielen Stellen fündig.
Der Strand und die Klippen von Fontainhas.
Bei Moura.
Mitten im Nichts, aber im Moment wird renoviert.
Brücke in Alcacer do Sal.
Die Palafitas da carrasqueira. Laut Reiseführer sind diese einzigartig in Portugal 🙂
Algarve pur.
Leere Strände, über 20° Celsius, aber oftmals ein stärkerer Wind.
An der Festung von Sagres. Sechs Kilometer weiter westlich befindet sich der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes.
Bei Odeceixe.
Der Strand von Alvor.
Die Kommunistische Partei und die Grünen unter dem Namen CDU zur nächsten Wahl antreten lassen, wäre mein Vorschlag für Thüringen und andere deutsche Bundesländer 🙂
Hört sich alles irgendwie bekannt an 🙂

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