Ab in die Pampa…

Nach einem kurzen Abstecher ins kantabrische Hinterland sind wir wieder zurück in Euskadie (Baskenland). Auch die autonome Gemeinschaft Kastlien und Leon ist nicht weit und so fahren wir am Tag mehrmals durch verschiedene Provinzen. Wir befinden uns eben im Grenzland. Die offene, hügelige Landschaft des Baskenlandes gefällt uns sehr gut und anders als vermutet ist die Vegetation in großen Teilen sehr grün, da mitunter durch das maritime Klima, ausgiebige Regenschauer keine Seltenheit sind. Im Vergleich zu Navarra im Süden, wo im Moment Waldbrände ausgebrochen sind, sehen die Wiesen saftig und feucht aus. Die Menschen sind freundlich und mit einem kaixo (Hallo, sprich „keischo“) und einem agur (Tschüss, sprich „a-hur“) zaubern wir den Einheimischen ein Lächeln ins Gesicht. Der Küstenstreifen des Baskenlandes ist relativ dicht besiedelt und verbaut. Die eine Stadt reiht sich an die nächste, während das Hinterland mit seiner landwirtschaftlichen Prägung ruhig und beschaulich auf uns wirkt. Vierspurige Ausfallstraßen, wie etwa um den Moloch Bilbao, sind nicht gerade das was wir suchen. Die Fassade des Guggenheim-Museums kennen wir aus dem Fernsehen, dem Internet und diversen Architekturbänden, das muß genügen. Einen Besuch haben wir erst gar nicht in Erwägung gezogen, am Louvre haben wir vor Jahren schließlich auch sehr schnell das Weite gesucht. Und Donostia, das romantisch gelegene San Sebastian werden wir doch wohl anschauen? Drauf geschissen, auf Inszenierungen stehen wir nicht. Wir haben die Ahnung, daß es so „romantisch“ werden würde wie eine Fahrt mit angehängten Bummel durch Monaco und diese Vorstellung lässt uns keine andere Wahl, als zu fliehen, nicht nur von den „must see“-Städten, auch von den Stränden. Falls es eine Konstante in unserem Reiseverhalten gibt, dann die, daß wir die Pampa suchen und die Städte meiden. Wer reist nimmt sich mit, sein Verhalten, seine Vorlieben, seine Sicht der Dinge. Urbane Zentren haben wir auf unseren Reisen mit dem Van nicht im Fokus. Wir möchten auch keine App auf unser Smartphone laden, um einen Zugang zu beschrankten Parkplätzen zu bekommen. Die Angabe der Kreditkartennummer ist dafür ebenfalls zwingende Voraussetzung. Alles wie gehabt. Wir sind wieder einmal an der Küste, unsere Nerven liegen blank, weswegen wir uns nach einem kurzen Blick auf das Meer von der Küste verabschieden und uns ins Hinterland schlagen. Dort sitzen wir abends in einer Dorfkneipe beim Bier und lassen die fremdartigen Klänge der baskischen Sprache auf uns wirken, die uns von den Einheimischen kostenlos dargeboten werden.

In Ona vor dem Kloster San Salvator.
Eine kleine Wanderung bei Ona.
Unser High-Tech-Stellplatz in Santillana del Mar.
Eine baskische Bar in Lanestosa.

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