Wenn wir noch mehr entschleunigen stehen wir still. Nach dem Frühstück ein wenig dies, ein wenig das anschauen und sich dann Gedanken über das Abendessen machen, noch bevor wir auf der Suche nach einem Stellplatz sind. Mehr abschalten geht im Moment eigentlich nicht. Das Wetter schlägt manchmal Kapriolen, aber wir haben bisher nur einmal abends die Heizung für eine halbe Stunde laufen lassen. Die Temperaturen der vergangenen Wochen waren angenehm warm und lagen um die 20°C. Die letzten Tage hatten wir hie und da sporadisch Regen, der so schnell geht, wie er kommt. Wenn allerdings ein starker Wind von der Küste weht wird es biestig. Mütze und dicke Jacke sind dann eher angebracht als leichte Hemden. Das was wir von der Insel sehen wollten (oder auch nicht) haben wir gesehen. Im Moment lassen wir uns nur noch treiben, wir müssen nichts mehr. Mit diesem Impetus zu reisen ist äußerst befreiend.
Hier wird unser Olivenöl abgefüllt. Olivenölmühlen gibt es viele auf der Insel. Dort geht man hin, holt sein Öl und bezahlt bei weitem weniger als für die „billige“ Plörre im Laden. Der Kanister hat natürlich nicht so ein schönes Etikett :-)) Wer im Laden ein Olivenöl kauft, daß weniger kostet als 10-14€ pro Liter, hat die Katze im Sack gekauft. Entweder handelt es sich um billiges Lampenöl, oder das organisierte Verbrechen hat seine Hände im Spiel. Ganz abgesehen davon, daß die Erzeuger unter diesem Endpreis von den Großkonzernen ausgebeutet werden. Olivenöl ist das Lebensmittel mit der höchsten Fälschungsrate. Also besser bei Rapsöl bleiben (wer so etwas mag), oder tiefer in die Tasche greifen und ein hochwertiges Öl kaufen. Wer einmal ein solches Olivenöl gekostet hat, wird in Zukunft einen großen Bogen um die Öle machen, die man bei uns im Supermarkt findet. Qualitativ hochwertige Öle schmecken übrigens bitter, vor allem wenn ihr Anteil an grünen Oliven hoch ist (vgl. Link). Da Mitteleuropäer diese Geschmacksnote nicht favorisieren, kommt es oftmals zu Mißverständnissen bei der Olivenölsuche vor Ort. In Italien oder Kroatien bevorzugt man oft die Pressung aus grünen Oliven, die dem Öl seine (gesunden) Bitterstoffe liefert. Der Mitteleuropäer sucht dagegen oft ein neutrales Öl, vielleicht auch deswegen weil er nur den billigen, nach nichts schmeckenden Saft aus industrieller Schimmelware kennt.