In der Nähe von Schneverdingen machen wir uns auf zu einer Wanderung durch die Lüneburger Heidelandschaft. Zu dieser Jahreszeit blüht das Heidekraut noch nicht. Auf den Sandböden gedeihen Wacholderbäume und auch Eichen sind in großer Zahl vorhanden. Man muß sich erst auf diese flache, karg wirkende Landschaft einlassen, um ihren Reiz zu erfahren.
Seit über zwanzig Jahren sind wir Kunden bei der Gärtnerei Rühlemann’s aus Horstedt, im Landkreis Rotenburg (Wümme). Natürlich lassen wir uns die Pflanzen immer per Post zuschicken. Als uns ein Verkehrsschild den Weg nach Rotenburg weißt, machen wir uns auf nach Horstedt, um die Gärtnerei zu besuchen. So schnell kommen wir sicherlich nicht mehr in diese Gegend. Da im Moment um Horstedt die Zufahrtswege erneuert werden und Umleitungsschilder wieder einmal unterbewertet werden, ist es gar nicht so einfach, den Weg zur Gärtnerei zu finden. Mit etwas Geduld finden wir schließlich den Weg in das Dorf über einige Feldwege. Die Gärtnerei befindet sich am Rand des Dorfes auf einem ausgedehnten Areal. Durch die Gewächshäuser und die Außenbereiche zu schlendern macht richtig Spaß und wäre sicher noch angenehmer, wenn wir ohne Maske die einzelnen Pflanzen und die Beschreibungen auf hervorragend aufgemachten Infotafeln ablaufen könnten. Mit der Maske kommt jedoch keine Freude auf. Wir wählen zwei Pflanze aus, die Platz in unserem Van finden werden, bezahlen und suchen die frische Luft vor dem Eingang, um den Stofffetzen vor Mund und Nase abnehmen zu können. Traurig ist, daß in den letzten zwanzig Jahren immer mehr Pflanzen aus dem Sortiment verschwunden sind, da sie unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt wurden. Warum Pflanzen verbieten, die seit Jahrtausenden in der Natur wachsen? Was sind das für Denkstrukturen die hier am Werk sind und welche Menschen treiben diese naturwidrige Regulierung voran? Der Atztekensalbei jedenfalls ist schon seit Jahren nicht mehr im Programm. Eine schöne Pflanze, die sich nur durch Stecklinge vermehren lässt. Ein Hinweis darauf, daß der Mensch schon seit langem mit dieser Pflanze lebt und sie in Kultur hat(te). Leider ist diese Pflanze nach unserer Erfahrung sehr anfällig für Spinnmilben, denen sie schon mehrere Male zum Opfer fiel. Ein „rührendes“ Video von Daniel Rühlemann beklagt zurecht den Verbot dieser Pflanze.