In der Osum-Schlucht, oder irgendwas ist immer

Auf dem Weg von Berat in die Osum-Schlucht hören wir ein schleifendes Geräusch. Ein Blick unter den Van und wir erkennen die Ursache sofort. Das Lochband, das unseren Abwassertank am Wagenboden fixiert ist gerissen. Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, daß es komplett durchgerostet und nicht mal für eine provisorische Lösung zu gebrauchen ist. Mit unserer Wäscheschnur binden halten wir den Tank so gut es geht in Position. In Deutschland würden wir einen Baumarkt anfahren, doch in Albanien gibt es solche Märkte nur selten und auch nur in den großen Städten. In Albanien wird alles, von Lebensmitteln bis zum Heizkörper in Tante-Emma-Läden angeboten. Größere Supermärkte, wie die italienischen Conad-Märkte sehen nur von den Gebäuden her bombastisch aus, das Sortiment ist oftmals gleich, nur übersichtlicher präsentiert, folgt also nicht dem „Kraut-und Rüben“-Prinzip der kleinen Läden. Wir werden die Augen offen halten müssen, ansonsten fragen wir bei einer der zahlreichen Werkstätten, die ebenfalls Hinterhofcharakter haben. Die einzigen Autohäuser (Audi, Mercedes) wie wir sie gewohnt sind mit ihren weltweit gleichen Franchisefasaden , haben wir bei der Durchfahrt Tiranas gesehen:-) Doch in solchen modernen Tempeln wird nicht gearbeitet, dort wird nur verkauft, soviel Wissen über diese Läden läßt sich von Deutschland sicher auch auf Albanien übertragen. Wegen eines Lochbandes würden wir zuhause schließlich auch nicht zu Gelder, Sorg & Co. gehen, sondern eher zu Wolfschmidt.

Endstation für uns in der Osum-Schlucht.
Der gute Stahl darunter aus Hoxhas Zeiten wird schon halten :-))
Ab hier ist ein Allradfahrzeug anzuraten. Schwaben waren auch schon hier, wie man an dem Aufkleber oben sieht: „Nett hier, aber wart ihr schon mal in Baden-Württemberg“.
Wenn wir uns die Zusammensetzung des Mülls so anschauen, stammt der ausnahmsweise mal nicht von den Einheimischen. Bier- und Weinflaschen, Windeln und Lebensmittel von Conad legen nahe, daß es sich hier um die Hinterlassenschaften von Campern handelt. Hier läßt man den Dreck in der Pampa zurück und zuhause wird dann die ökologische Hypermoral hervorgekehrt, jede Wette!
Der Canyon zur „Blauen Stunde“ am Abend.
Noch eine vertrauenerweckende Brücke.
Mit Kabelbinder am Abwassertank.
In einer Taverne am Weg. Im Hintergrund werden Hühnchen gegrillt.

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