Apollonia liegt auf einer leichten Anhöhe. Wir kommen abends an und und haben uns den Besuch der archäologischen Anlage für den nächsten Tag vorgenommen. Nach einem kurzen Spaziergang entdecken wir einen Camper mit Haßfurter Kennzeichen. Die beiden sind aus Knetzgau und vor dem Dauerregen in Griechenland nach Albanien geflüchtet. Nach einer angenehmen Unterhaltung nebst Besichtigung ihrer Pickup-Kabine verabschieden wir uns, da wir noch kochen müssen. Apollonia wirkt auf uns unaufgeregt, nicht nur deshalb, weil bisher nur ca. 6% der historischen Stadt frei gelegt wurde. Das Areal ist einfach schön. Es macht Spaß, hier den Tag zu verbringen. Wir sind über drei Stunden dort. Oktavian, den Christen durch die Weihnachtsgeschichte wohl eher bekannt unter seinem Ehrentitel „Augustus“, hatte hier eine Zeit lang studiert. Als Zeichen seiner Wertschätzung wurde die Stadt später von ihm von allen Steuerverpflichtungen befreit.
In Gjirokaster, dem „Höhepunkt einer Albanienreise“, wenn man Reiseführern glauben mag, hält es uns nicht lange. Wir schlendern durch den modernen Bazar, der in den Gassen auf dem Weg zur Burg liegt, die eindrucksvoll die Stadt überragt. Dabei wundern wir uns über den hier angebotenen Kitsch und suchen relativ schnell das Weite. Das „Rothenburg“ Albaniens brauchen wir nicht. Stattdessen fahren wir einen etwas außerhalb gelegenen Campingplatz an, um wieder mal so richtig zu duschen.
Butrint liegt auf einer Halbinsel, in Sichtweite zur griechischen Insel Korfu. In der Antike hatte die Stadt eine bedeutende kulturelle und geostrategische Rolle. Julius Cäsar und Kaiser Augustus gehörten unter andern zu den Gästen der Stadt. Nach der klassischen Mythologie wurde diese alte Stadt, bekannt unter dem Namen „Buthrotum“, von den Verbannten, welche die gefallene Stadt Troja verließen, gegründet. Das heutige archäologische Areal ist sehr weitläufig und es stehen noch viele Gebäudereste aus der hellenistischen bzw. byzantinischen Epoche.
Atlas Abstieg in den Hades, 3. Jhd. v. Chr.